Einige Kameraden haben sich vielleicht am Donnerstagabend an den Hit aus den 80ern erinnert, als die Sirenen heulten und dichter Qualm aus den Kellerräumen der Grundschule Lenglern nach außen drang.
Das Szenario war zum Glück nur eine großangelegte und geheime Einsatzübung. Die erste Idee und den Anstoß gab der frische Feuerwehrmann Devin Cyrenius mit ein paar Jugendfeuerwehrmitgliedern.
Am Donnerstag, den 08.11.2018 um 17.45h heulten die Sirenen in den Ortschaften Lenglern, Harste und Emmenhausen. Unter dem Einsatzstichwort Kellerbrand wurden die Feuerwehren durch die Regionalleitstelle der Feuerwehren in Göttingen zur Grundschule Lenglern beordert.
Da die Ortsbrandmeister der Ortschaften die Übung organisierten und so nicht zur Verfügung standen, mussten die Gruppenführer der Ortschaften den Einsatz leiten.
So wurden zwei Brandabschnitte gebildet. Im Heizungsraum der Grundschule ist ein angenommenes Feuer (gelbrote Lichtorgel) ausgebrochen. Die angrenzenden Räumlichkeiten wurden durch zwei Nebelmaschinen komplett vernebelt. Die ersteintreffende Feuerwehr aus Lenglern musste zur Menschenrettung in den Keller, da eine Gruppe Schüler im ehemaligen Werkraum vermutet wurde. Nachdem sich der Angriffstrupp durch die vernebelten Räumlichkeiten unter Nullsicht durchgearbeitet hatte, wurde eine komplette Schulklasse (alles Jugendfeuerwehrmitglieder) über den Notausgang gerettet und betreut. Ein Kind (Puppe) wurde bewusstlos gerettet.
Zeitgleich ging die Feuerwehr Harste zusammen mit der Feuerwehr Emmenhausen, in einem zweiten Brandabschnitt, in die Heizungsräume zur Brandbekämpfung vor. Auf einmal machte ein in Panik geratener Schüler, an einem Fenster im 1. OG auf sich aufmerksam. Dieser musste beruhigt und ein Sprungretter in Stellung gebracht werden. Anschließend wurde im Heizungskeller eine weitere bewusstlose Person (Puppe) gerettet und das Feuer gelöscht.
Im Einsatz waren ca. 50 Feuerwehrmitglieder aus dem westlichen Flecken Bovenden.
In einer abschließenden Übungsbewertung und Nachbesprechung wurde festgestellt, dass die Übung relativ gut verlaufen ist. 15 Jugendfeuerwehrmitglieder und 2 Puppen wurden unbeschadet innerhalb von 30 Minuten nach Alarmierung gerettet. Da aber nicht immer alles gut funktionieren kann, wurde bemängelt, dass es Kommunikationsprobleme im Einsatzstellenfunkbetrieb gab. Ein Abschnitt funkte „analog“ und der andere „digital“. Zusätzlich gilt es, das Schlauchmanagement und den Atemschutzeinsatz weiterhin zu verbessern.
Allen Feuerwehrmitgliedern hat die Zusammenarbeit untereinander gut gefallen. Wir müssen in Zukunft häufiger zusammen üben, da gerade tagsüber Einsatzkräfte fehlen und alle Feuerwehren noch mehr aufeinander angewiesen sind.
Ein besonderer Dank geht an Devin Cyrenius für die Übungsidee, dem Schulleiter Jan Elstroth sowie dem Hausmeister Uwe Lippert für das Bereitstellen der Räumlichkeiten.