Feuerwehr-Altersabteilung Lenglern: „Zurück zu den Wurzeln…“

…und das mit einem Besuch auf dem Hardenberg!

Sie sind alle nicht mehr die Jüngsten, die Lenglerner „Feuerwehrsenioren“. Aber alle kennen sie „den Grafen“, wie sie ihn liebevoll nennen. Und sie meinen damit die gesamte Anlage des Gräflichen Landsitzes Hardenberg, verbunden mit den Erinnerungen ihres eigenen langen Lebens, als sie in ihrer Sturm- und Drangzeit zu den verschiedensten Anlässen nach Nörten-Hardenberg kamen, zu Fuß, mit dem Fahrrad, Moped oder später dem Auto.

Dass die Besichtigung der Anlagen des Hardenberg dann aber nicht nur zeithistorisch, sondern in mehrfacher Hinsicht „zurück zu den Wurzeln“ gedeutet werden konnte, war der Idee des Seniorensprechers zu verdanken, eine tief im „Geläuf“ des Hardenberg verwurzelte Persönlichkeit als Führer zu gewinnen.

Herbert Hausknecht, ein gefragter Parcoursaufbauer und Vorsitzender des Bezirkspferdesportverbandes Braunschweig begrüßte 14 Mann der Lenglerner Altersabteilung mit den beiden Stellvertretern von Feuerwehr und Verein vor Ort und führte sozusagen durch das Programm.

Der Auftakt waren die Pferde und Stallungen. Der Pächter der Hardenberg Anlagen, der renommierte Springreiter Niels von Hirschheydt gab einen Einblick in die Haltung und Ausbildung seiner eigenen und der Pensionspferde. Stichworte waren: die Fütterung – traditionell mit Hafer, Heu, Silage, aber auch Fertigfutter bis hin zum Spezialfutter für Turnierpferde, die ärztliche Versorgung, der Hufbeschlag, die Mistentsorgung sowie auch die Kostenbelastung.

Als nächstes übernahm Dieter Conrad, Leiter der Besamungsstation auf Hardenberg – und wenn man so will, zuständig „an den Wurzeln“ der Zucht – das Wort. Er führte durch die Hengststation des Landgestüts Celle, welche als Außenstelle auf Hardenberg beheimatet ist. Herr Conrad ist auch Gestütsoberwärter des Landgestüts Celle. An dieser Stelle konnte auch die Nachzucht in Form von zwei Stuten mit Fohlen begutachtet werden, das jüngste mal gerade eine Woche alt.

Beim anschließenden Gang zur Turnierarena gab es noch eine ganze Menge Informationen „zu den Wurzeln“ des Pferdesports und der Landwirtschaft. Die Pferdezucht in unserer Region ist durch den Pferdezuchtverein Südhannover mit rund 400 Mitgliedern organisiert, der Sport in den Kreisreitverbänden Göttingen und Northeim Einbeck; hier vertreten in rund 80 Vereinen ca. 5600 Mitglieder den Pferdesport. Der landwirtschaftliche Betrieb Hardenberg baut in einer gesunden Mischkultur auf 1828 Hektar ausgewogen Weizen, Roggen, Gerste, Raps, Mais und Rüben an.

Herbert Hausknecht war dann bei den Turnierplätzen ganz in seinem Element. Kannte er doch noch die Zeit, in der Turniere auf kräftig „wurzelndem“ Gras stattfanden. Heute ist der Untergrund ein kompliziertes Rohrsystem in einer wasserundurchlässigen Wanne mit ca. 40 cm Sand darüber. Damit wird die Festigkeit des Geläufs durch Druck und Unterdruck geregelt, d.h. Feuchtigkeit entzogen oder zugeführt.

Bei dem Stichwort Feuchtigkeit stellten dann die Teilnehmer informations- und wandererschöpft fest, dass der letzte Programmpunkt „Keilerschänke“ auch noch seine Aufmerksamkeit verdient hat. Hier gab es einen Ausklang mit einem letzten „Glockenschlag“ dann noch im Feuerwehrhaus in Lenglern. Resümee der Teilnehmer: Der Hardenberg ist immer wieder eine gute Adresse und es hat sich gelohnt, dort auf vielfältige Weise verschiedenste „Wurzeln“ der Erinnerung und Gegenwart erlebt zu haben. © JM, Quellen: HH, WF